Am 23.Februar fand in der sehenswerten Kunsthalle – einer ehemaligen Ziegelei – des wunderschön gelegenen Appenzell die 61. Internationale Parlamentarische Bodenseekonferenz statt.
Die Parlamentarier aus den 10 Kantonen und Bundesländern der Bodenseeregion treffen sich zweimal im Jahr, um aktuelle Themen, die für alle von Bedeutung sind, gemeinsam zu diskutieren. Dieses Mal ging es um die Studie zur Klimaneutralen Schifffahrt auf dem Bodensee, die h2connect im letzten Jahr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums und in Kooperation mit der Internationalen Bodensee-Konferenz durchgeführt hatte.
In einem kurzen Vortrag durfte ich die etwa 40 Teilnehmer über die wichtigsten Ergebnisse der Studie informieren, bevor in einer Podiumsdiskussion die vielfältigen Themen vertieft wurden.
Podiumsdiskussion mit (v.l.n.r) Sandra Schoch (Landtagsvizepräsidentin Vorarlberg, Die Grünen), Stefan Risi (Schweizerischer Bodensee Motorbootclub), Tommaso Manzin (Chefredakteur Appenzeller Volksfreund), Christoph Witte (Geschäftsführer Bodensee-Schiffsbetrieb) und Werner Tillmetz (h2connect)
Der erste, sehr positive Eindruck aus der Veranstaltung war, dass viele Teilnehmer die Studie offensichtlich genau gelesen hatten und damit sehr fundiert zur Diskussion beitragen konnten. Wir hatten in der Studie festgestellt, dass die stark motorisierten Sportboote, die Fahrgastschiffe und Fähren für etwa 90 Prozent der CO2-Emissionen auf dem See verantwortlich sind. Darauf sollten sich auch die Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität fokussieren, wobei es nicht die eine, schnelle Lösung für alles gibt. Vielmehr ist eine koordinierte, gemeinsame Strategie für die erfolgreiche Transformation entscheidend.
Die Bodensee Schiffsbetriebe sind zum Thema „Klimaneutrale Schifffahrt“ schon seit einiger Zeit erfolgreich unterwegs. Ihnen kommt bei der Berufsschifffahrt auf dem Bodensee eine Vorreiterrolle zu. Auch die Besitzer der Motorsportboote scheinen sich zunehmend mit dem Thema auseinanderzusetzen und haben begonnen, gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Viele der Parlamentarier haben sich sehr positiv über die Studie geäußert und die Dringlichkeit des Handelns verstanden, wobei die Aktivitäten auf dem Bodensee auch einen hohen Symbolcharakter haben. Dahinter verbirgt sich eine große Chance für die vielen innovativen Unternehmen in der Region.
„Technologieoffenheit ist von großer Bedeutung für eine erfolgreiche Transformation hin zur Klimaneutralität“, betonten gleich mehrere Abgeordnete.
Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat die Verantwortung für das weitere Vorgehen übernommen. Im Sommer wollen die Regierungschefs dann die konkreten Pläne zur Erreichung der Klimaneutralität beschließen.
Fotos: H9/Hans Ulrich Gantenbein/dav.ch