Technologieoffen bleiben – auch bei der Wärmeversorgung für unsere Häuser!

„Die Bundesregierung verbietet Öl- und Gasheizungen“ – höher könnten die Wellen der Empörung fast gar nicht mehr schlagen, verfolgt man die aktuellen Medienberichte.

Auf die vielen Details der komplexen Materie will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen – das könnte das Thema eines künftigen Beitrages sein. Was bei der aktuellen Debatte auffällt, ist die Parallele zum Verbrennerverbot.

Warum wollen viele Politiker eine Technologie verbieten?

Weder der Verbrennungsmotor noch der Brenner im Heizungskeller sind schuld am Klimawandel. Das klimaschädliche CO2 kommt aus den fossilen Kraft- und Brennstoffen – dem fossilen Erdgas, Heizöl, Flüssiggas, Benzin, Diesel oder Kerosin. All diese fossilen Energieträger sind bereits heute mit eine CO2-Abgabe belegt. Diese zu erhöhen wäre das einfachste politische Instrument, um zum Sparen oder zum Umstieg auf grüne Technologien zu motivieren. Das schlagen auch alle Experten zum Thema seit vielen Jahren als einzig sinnvolle Vorgehensweise vor. Warum das nicht gemacht wird? Ich weiß es nicht. Alle aktuell angestrebten Maßnahmen sind jedenfalls sehr viel teurer.

Wie beim Auto, gibt es auch bei den Heizungen Alternativen zur viel gepriesenen Wärmepumpe, die über viele Jahr noch mit Strom aus fossilen Kraftwerken betrieben werden wird und damit überhaupt nicht klimaneutral ist – vor allem in den Wintermonaten, wie das Laden des batterie-elektrischen Autos.

Aber der hohe Wirkungsgrad der Wärmepumpe ist doch unschlagbar – oder?

Kommt der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe aus einem Gas- oder Kohlekraftwerk, dann hat die Erzeugung des Stromes einen Wirkungsgrad von etwa 40 Prozent. Eine typische Luft-Wärmepumpe hat bei winterlichen Außentemperaturen einen Wirkungsgrad von etwa 200%. Daraus resultiert ein Gesamtwirkungsgrad von 80%.

Mit der Kraft-Wärmekopplung vor Ort (z.B. mit einem Brennstoffzellen-Heizgerät)hat hat sie dann einen Wirkungsgrad von 90 Prozent!

Schlechter ist das nicht, und den andernfalls notwendigen Ausbau des Stromnetzes können wir uns dann auch sparen !

Wir stellen ja ganz schnell unsere Energieversorgung auf grünen Strom um!

Das Argument zieht in den dunklen und oft windarmen Wintermonaten ganz häufig nicht. Wenn keine Sonne scheint und zu wenig Wind weht, dann reicht der Strom – auch bei noch so viel Ausbau von Photovoltaik und Windkraftanlagen – für die Wärmepumpen genau so wenig wie für das Laden der Batterie im Auto.

Was tun? 

Man kann aber zu Zeiten des Überschusses an Strom aus Wind und Sonne diesen in Form von Wasserstoff speichern. Es gibt auch viele Regionen entlang der Atlantik und Mittelmeerküsten (onshore und offshore), in denen man günstig Wasserstoff erzeugen  und per Pipeline direkt zu den Häusern transportieren kann – genau so wie das heute mit Erdgas passiert.

Den Wasserstoff kann man dann vor Ort direkt in Strom und Wärme umwandeln, und das mit sehr hohem Wirkungsgrad (siehe oben).

Und warum machen wir das nicht?

Die Aktivitäten zum Transport von Wasserstoff in Pipelines steigen gerade sprunghaft an, wie das ein aktueller Bericht sehr gut zusammenfasst. Die beiden Karten unten geben schöne Einblicke über die Herkunft des Wasserstoffs und dessen regionale Verteilung (Quelle: Projekt HyPipe Bavaria; bayernets).

Das sieht nach einem durchdachten Plan aus und wird sich hoffentlich auch in den Medien herumsprechen.

 

 

 

Titelbild: Brennstoffzellen-BHKW (Quelle Viessmann)

 

 

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