… so viel hat der weltweit größte Öl- und Gaskonzern Saudi Aramaco für das Geschäftsjahr 2023 an seine Aktionäre ausgeschüttet.
82 Prozent des Geldes gehen an den Staat Saudi-Arabien und weitere 16 Prozent fließen in den Pensionsfond des Landes – somit bleibt fast alles im Wüstenstaat. Wohlgemerkt: das ist eine jährliche Ausschüttung.
Das Geld kommt primär aus dem Verkauf von Öl und Gas. Der Umsatz von Saudi Aramco mit etwa 70.000 Mitarbeitern lag im letzten Jahr bei etwa 500 Milliarden Dollar und der Gewinn bei 120 Milliarden Dollar. Eine weitere Zahl gibt einen Hinweis auf die weltweite Macht von Öl und Gas: 102 Millionen Barrel Erdöl wechseln aktuell die Besitzer – jeden Tag. Bei einem Preis von 80 Dollar pro Barrel sind das dann mehr als 8 Milliarden Dollar jeden Tag oder fast 3.000 Milliarden Dollar im Jahr!
Interessant wird der Vergleich mit dem typischen Gewinn eines deutschen Autokonzerns von 15 – 20 Milliarden pro Jahr. Oder mit der heftigen Diskussion zum Sondervermögen der Bundesregierung von 60 Milliarden (für mehrere Jahre), das jetzt für die Förderung von grünen Technologien in Deutschland fehlt.
Was machen die Saudis mit dem vielen Geld?
Damit könnten sie sich jedes Jahr einen der deutschen Automobilkonzerne kaufen und es würde immer noch viel übrig bleiben. Aber warum sollten sie das tun?
Viel Geld geht natürlich in die Finanzierung der oft üppigen Staatsausgaben der Öl- und Gas produzierenden Länder. Die 37 Millionen Einwohner von Saudi Arabien wollen schließlich in der Wüste komfortabel leben und auf nichts verzichten – da ist das florierende Öl- und Gasgeschäft und die daran angekoppelte Chemieindustrie (SABIC) wertvoll – eine Auto- oder Maschinenbau-Industrie wie in Deutschland, gibt es dort nicht.
Auf alle Fälle geben die Zahlen einen Hinweis darauf, dass diese Konzerne und Staaten nur ungern auf diese Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft verzichten wollen. Bei der Energiewende und der Abkehr von fossilen Kraftstoffen werden diese Konzerne und Staaten auf alle Fälle eine entscheidende Rolle spielen.
Bild: Uta Weik