Eigentlich kämpft eine Armee gegen übelmeinende Feinde oder hilft bei Katastrophen. In Österreich weitet sie nun ihre Kampfbereitschaft auch gegenüber unserem aktuell größten Feind aus: dem Klimawandel. Zunächst fünf Wasserstofffahrzeuge sollen nach dem Willen der österreichischen Verteidigungsministerin Klaudia Tanner künftig ihren Teil dazu beitragen, um die Operation „Nachhaltigkeitsstrategie“ bis spätestens 2024 zum Erfolg zu führen.
Denn jeder ahnt schon beim Anblick vieler Militärfahrzeuge, dass sie wie jeder andere PKW, Bus oder LKW, der noch mit Diesel oder Benzin unterwegs ist, zu den Hauptverursachern von Treibhausgasen im Verkehr gehören.
Die fünf Fahrzeuge von Hyundai, die nun in Wien, der Steiermark, in Oberösterreich und Tirol eingesetzt werden, sollen zunächst ihre Eignung im militärischen Verwaltungsalltag unter Beweis stellen. Doch schon jetzt schwärmen die Verantwortlichen von der großen Reichweite – fast 700 km! -, vor allem aber von der schnellen Betankung. Gerade sie kann ja bei einem unerwarteten Einsatz von entscheidender Bedeutung sein.
Einstweilen aber zeigt man sich zuversichtlich, dass dieser Schritt dazu beitragen könnte, dem Ausbau des österreichischen Tankstellennetzes für Wasserstoffautos zusätzlichen Schwung zu verleihen.
Ein aktueller Bericht zu den Plänen der amerikanischen Streitkräfte ihre nichttaktische Fahrzeugflotte bis 2035 komplett zu elektrifizieren, ist in diesem Zusammenhang sehr bemerkenswert. Heute würden die CO2-Emissionen des US-Militärs auf Platz 47 in einem Vergleich der Vereinten-Nationen landen – deutlich höher als in den meisten Ländern dieser Erde.
Mit dem Ausstieg aus den fossilen Kraftstoffen werden auch die seit 100 Jahren tobenden Kriege um Öl und Gas überflüssig werden – das sind doch gute Aussichten!
Foto: Bundesheer/Carina KARLOVITS