100 Jahre Gütertransport im Wandel der Technologien

Im Jahr 2022 hat die Max Müller Spedition ihr 100 jähriges Jubiläum gefeiert – eine gute Gelegenheit, einmal auf den technologischen Wandel in dieser Zeit zurück zu blicken.

Im Jahr 1922 – vier Jahre nach dem Ende des ersten Weltkrieges – hatte Franz Xaver Müller mit Pferdefuhrwerken das Geschäft begonnen. Mit einem königlich-bayerischen Rollfuhrvertrag konzentrierte sich das Geschäft auf Stückguttransporte im Westallgäu. Der Transport erfolgte mit Pferdefuhrwerken. Lastwagen mit dem von Rudolf Diesel 1892 erfundenen Dieselmotor sollten erst viele Jahre später erstmals produziert werden und auch den Einzug ins Transportgewerbe finden. Wichtig für das Geschäft war der damalige Bahnhof in Lindenberg. So transportierte Franz Xaver Müller Baustoff von dort zum Neubau der Kurklinik in Lindenberg-Ried.

Die mit Kohle und einer Dampfmaschine angetriebene Bahn von Röthenbach über Lindenberg nach Scheidegg war seit 1901 in Betrieb, wie in historischen Dokumenten zu lesen ist. Schon damals hatte die Umsetzung neuer Infrastrukturvorhaben fast 20 Jahre gebraucht – die ersten Pläne wurden bereits 1883 erstellt. 1966 wurde dann der Personenverkehr am Bahnhof Lindenberg eingestellt. Von 1978 bis 1988 wurde die Strecke weiterhin für Bahntranporte genutzt. Immerhin täglich 60 – 80 Tonnen Käse wurden vom damaligen Käse-Werk KRAFT zum Bahnhof Lindenberg transportiert.

Dort wurden sie in Transthermos-Waggons verladen, dann in die Zentrallager Fallingbostel, Sprockhövel und Eschborn auf der Schiene transportiert, um danach in Überseecontainern in den Nahen Osten verschickt zu werden: Ein Beweis, dass die Max Müller-Spedition schon damals überaus nachhaltig unterwegs war!

Heute können Radfahrer die ehemalige Bahntrasse mit geringer Steigung und faszinierender Aussicht genießen. Die Bahnstrecke von Lindau über Röthenbach nach Oberstaufen und Kempten wird zwar nicht mehr mit Dampf-Lokomotiven befahren, aber bis zur Elektrifizierung hat es noch immer nicht gereicht – das wird wohl noch weitere 20 Jahre dauern.

Heute sind Speditionen wie Max Müller zu High-Tech-Organisationen geworden. Sie haben sich zum integralen Bestandteil von vielen Produktionsbetrieben weiterentwickelt. Die internet-basierte Logistik sorgt nicht nur für den reibungslosen Produktionsbetrieb, sondern sie vermeidet auch Leerfahrten und reduziert zugleich Treibhausgase und Kosten.

Mit der Einführung der Telematik zur Verbrauchsoptimierung der LKW, der Schulung von Mitarbeitern und der kompletten Umstellung auf Euro6-Motoren konnte Max Müller seit 2010 mehr als fünf Millionen Tonnen CO2 einsparen. Dafür gab es 2012 den begehrten ECO-Performance Award.

Schon seit 2016 ist der erste Elektro-LKW bei Max Müller täglich in Betrieb. Damit gehört die Spedition zu den Pionieren beim Einsatz klimafreundlicher Antriebe. Mit dem E-LKW, der aufgrund der begrenzten Reichweite nur für den regionalen Einsatz geeignet ist, konnten bisher 31.250 Liter Diesel eingespart werden.

Das neue Logistikzentrum in Tettnang wurde 2021 mit Photovoltaik ausgerüstet. Im letzten Jahr kam eine 263 kW Photovoltaik-Anlage in Opfenbach hinzu, und dieses Jahr steht eine Erweiterung der Anlage in Tettnang an. Dann wird die Spedition  jährlich etwa 110 Tonnen CO2-Emissionen durch die Eigenstrom-Produktion einsparen.

Die Geschichte zeigt, dass für das Familienunternehmen auch beim Thema Energie und Klimaschutz die Nachhaltigkeit höchste Priorität hat. Die Pläne für weitere emissionsfreie LKW-Antriebe sind gerade dabei zu reifen – lassen wir uns überraschen.

Viele Zeitgenossen glauben gerne, dass alles so bleibt wie es gerade ist und wehren sich gegen jede Veränderung. Das Beispiel der Max Müller Spedition zeigt sehr schön, wie sich die Technologien in den letzten 100 Jahren verändert haben. So wird es auch in Zukunft weiter gehen – die einzige Konstante ist der stete Wandel.

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