Feierabend. Bei einem Glas Wein entspannt die Nachrichten anschauen: „Das hört gar nicht mehr auf mit den Überschwemmungen weltweit“. Der Regen prasselt gegen die Fenster. „Mich fröstelt. Da wären doch 2 Grad Celsius mehr ganz angenehm. Obwohl, im letzten Griechenland-Urlaub war es eigentlich schon viel zu warm und nicht mehr besonders schön“.
Diese ganz normale, persönliche Wahrnehmung zur Temperatur hat so gut wie nichts mit der Klimaerwärmung zu tun.
Versuchen wir es mit einem anderen Beispiel:
Unsere Körpertemperatur. Steigt die um 2 Grad Celsius auf dann 39 Grad Celsius, wird es ganz schön unangenehm. In der Regel ist das nach wenigen Tagen vorbei. Was wäre, wenn diese Temperaturerhöhung um 2 Grad Celsius dauerhaft wäre, wie beim Klimawandel? Tödlich!
Bei der Temperaturerhöhung im Zusammenhang mit der Klimaerwärmung handelt es sich um einen weltweiten Mittelwert – schwer für uns zu verstehen.
Vielleicht hilft das deutsche Temperaturmittel, das der Deutsche Wetterdienst für 2023 mit 10,6 Grad Celsius ermittelt hat. Das ist der Durchschnittswert über alle Messstationen in Deutschland im ganzen Jahr, von heißen Sommertagen bis zu eiskalten Winternächten. Der Wert hat sich seit 1990 um 2,4 Grad Celsius erhöht. Die von uns wahrgenommen Begleiterscheinungen: Skifahren geht nur noch in Hochlagen und im Sommer ist es in den Städten meist unerträglich heiß.
Aber was sagen die Experten zu den Folgen der weltweiten Erwärmung?
Bei einer Erhöhung der Temperatur um 5 Grad Celsius ist das ganz einfach zu beschreiben: Unsere Erde ist zum allergrößten Teil nicht mehr bewohnbar.
Bei einer Erhöhung der Temperatur um 3 Grad Celsius: Zwei Meter Anstieg des Meeresspiegels, das heißt die vielen Länder und Metropolen an den Küsten sind nicht mehr bewohnbar. In Folge gibt es mehr als eine Milliarde Klimaflüchtlinge.
Bei einer Erhöhung der Temperatur um 2 Grad Celsius: Große Ernterückgänge aufgrund von immer mehr Extremwetter-Ereignissen. In Folge Hungerkrisen und stark steigende Anzahl an Klimaflüchtlingen.
Bei einer Erhöhung der Temperatur um 1,5 Grad Celsius: Häufige Extremwetterereignisse mit Überschwemmungen, Hitzewellen und Dürren. Genau das, was wir heute täglich in den Nachrichten lesen und sehen können. West- und Zentralafrika, Niederösterreich, Brasilien, Florida, Frankreich, Sizilien, Indonesien …
Und wo stehen wir heute mit der Temperaturerhöhung: Bei 1,7 Grad Celsius!
Bis heute steigen die Emissionen an Klimagasen kontinuierlich weiter an, und die IEA erwartet in Folge einen Temperaturanstieg auf 2,4 Grad Celsius: siehe oben. Ob eine Klimakatastrophe jeden von uns direkt und persönlich trifft ist nur noch eine Frage der Zeit. Indirekt merken wir es an den steigende Prämien für die Gebäudeversicherungen – in Florida liegen sie aktuell bei 6.000 Dollar pro Jahr – im Durschnitt.
Was tun?
Keine Sorge, die Politik wird das schon wieder richten, wie in den letzten 30 Jahren…