Bald wird es acht Jahre her sein,

dass sich im Dezember 2015 die Chefs von 192 Staaten in Paris auf eine Reduktion der Klimagase geeinigt haben.

Viele erinnern sich noch an dramatische Nachspielzeiten, in denen Politiker wie Barack Obama und Angela Merkel verzweifelt um eine Einigung kämpften. Es gelang!

Doch was ist danach passiert?

Es gab viele weitere, internationale Treffen und noch mehr dramatische Appelle – aber die Emission der Klimagase hat sich in den nun fast acht Jahren kontinuierlich weiter nach oben bewegt – ganz anders als vereinbart.

Die folgende Grafik von Henrik Nordborg von der Ostschweizer Fachhochschule spricht für sich:

 

Wer sich für die ganz aktuellen und detaillierten wissenschaftlichen Analysen der internationalen Klimaforscher interessiert, kann diese hier nachlesen.

Für alle, die sich nicht so gerne mit wissenschaftlichen Dokumenten befassen, sei hier eine Kernaussage übersetzt:

Die Ursache für die schnelle Erwärmung ist eine Kombination an Emissionen von Klimagasen auf einem Allzeit-Rekordniveau (54 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr) und einer verminderten Kühlung durch Aerosole in der Atmosphäre.

Kein Wunder, dass extreme Hitzeperioden und sintflutartige Überschwemmungen immer häufiger zur Bedrohung unseres Lebensgrundlage werden.

„Wie kann das sein?“, werden sich viele fragen. Wir haben doch immer mehr E-Autos, Wärmepumpen und fast alles, was ich im Supermarkt kaufe, wird als klimaneutral angepriesen. Selbst viele Konzerne verkünden stolz, dass sie schon bald klimaneutral sein werden.

Vielleicht hilft die anstehende Urlaubszeit für einen differenzierten Blick auf unser Tun und Handeln.

Hier nur ein paar wenige Denkanstöße:

Ein Blick auf dem vorbeirollenden Verkehr zeigt, dass die Zahl der E-Autos auf unseren Straßen noch vernachlässigbar gering ist. Bei den Nutzfahrzeugen befinden wir uns im Bereich homöopathischer Dosen, was emissionsfreie Fahrzeuge betrifft. Solange der Strom zum Laden der Batterien zu einem erheblichen Anteil aus fossilen Kraftwerken kommt, helfen auch mehr E-Fahrzeuge nicht beim Klimaschutz. Das Analoge gilt für Wärmepumpen und die Fernwärme: erst mit einer grünen Energieversorgung, die auch in der kalten Jahreszeit stattfindet, bringen uns diese Technologien wirklich weiter.

Ein ganz erheblicher Anteil an der CO2-Belastung kommt aus unserem Konsumverhalten. Avocados oder Tomaten aus Tausende von Kilometern entfernten Wüstenregionen zu uns zu transportieren kann nicht klimafreundlich sein. Das Gleiche gilt für Schuhe, Jeans und T-Shirts und was sonst noch unser Herz begehrt. Neben dem Transport ziehen die riesigen Mengen an Wasser, die für Anbau und Verarbeitung gebraucht werden, eine katastrophale Umweltbilanz nach sich.

Warum warten wir eigentlich immer auf die Politik, dass sie uns sagt, was wir tun sollen? Das werden die nicht machen, die wollen ja wieder gewählt werden!

Warum warten wir immer auf die Industrie, dass sie uns die klimafreundlichen Produkte liefert? Das wird sie nicht tun, wenn sie nicht muss. Schließlich gilt doch die Rendite als wichtigste Kennzahl.

Eigentlich sind wir doch intelligent genug, um selbst zu handeln.

Wie wäre es zum Beispiel damit:

Nur noch die Hälfte von allem?

 

 

 

 

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