Bitte technologieoffen – und vergesst die beschränkte Sicht auf Wirkungsgrade!

in einem Interview des HZwei-Magazins appelliert Lars-Peter Thiesen, Strategieleiter bei Opel, sich bei der Diskussion um Batterie bzw. Wasserstoff nicht an Direktiven zu orientieren, sondern am Markt und am jeweiligen Bedarf.

Dabei spielen für ihn zwar Betankungszeit, Reichweite und Gewicht gerade bei Transportfahrzeugen eine entscheidende Rolle, doch verweist er auch auf den überall standardisierten Betankungsprozess bei Wasserstoff, der nicht wie bei den Ladestationen für Batteriefahrzeuge infolge unterschiedlichster Tankkarten oftmals für Frust und Ärger sorgt.

Thiesen beklagt aber auch die derzeitigen Nachteile bei H2-Fahrzeugen, vor allem was die heute begrenzte Tankstelleninfrastruktur und die noch hohen Preise für entsprechende Fahrzeuge anbelangt. 

Was allerdings für beide Antriebsvarianten gilt: Beide sind auf genügend grünen, also nachhaltig und klimaneutral produzierten Strom angewiesen.

Aus seiner Sicht hat sich die Entwicklung der Wasserstofftechnik etabliert und den Status der Demonstration längst verlassen, ohne bereits bei der Massenproduktion angekommen zu sein. Um den Markteintritt sicherzustellen, brauche es daher noch staatliche Unterstützung und Förderung für interessierte Endkunden. Opel konzentriert sich zunächst noch auf Lieferfahrzeuge und will die Produktion von derzeit 1.000 Fahrzeuge im nächsten Jahr auf 10.000 erhöhen.

Thießen rät aber vor allem, sich auf das eigentliche und viel größere Problem zu konzentrieren: Der künftige Bedarf an erneuerbarer Energie wird europa- und weltweit massiv wachsen, und deshalb muss  man sie dort gewinnen, wo sie am günstigsten ist und wo die Kilowattstunde für 1-2 Cent zu bekommen ist. Da mache eine Diskussion um den geringen Wirkungsgrad, wie er gerade in unseren Breiten immer wieder diskutiert wird, nur wenig  Sinn. Zitat zum Bezug aus „fernen Ländern“:

„Das ist weit weg vom Ort des Verbrauchs und muss irgendwie transportiert werden. Hier wird Wasserstoff als Speichermedium für erneuerbare Energien eine wichtige Rolle spielen. Und wenn ich diese Energie erst mal per Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt habe, um sie speicherbar und transportfähig zu machen, dann ist es natürlich sinnvoll, den Wasserstoff auch gleich im Brennstoffzellenfahrzeug zu nutzen und nicht wieder zu verstromen, um damit ein Batterieauto zu laden.“

Foto: Opel

 

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