Zur Eröffnung der Woche der Umwelt warnte unser Bundespräsident vor Bürgern, die „…. den Weltuntergang beschwören oder gar die politische Debatte mit Blick auf Fakten für überflüssig erklären ….“. Und das mit seiner an Dramaturgie kaum noch zu unterbietenden Rhetorik. Was er seinem Volk signalisiert: Magst ruhig sein, Papi kümmert sich um alles!
Zur gleichen Zeit stehen Kanzler, Ministerpräsidenten und Minister mit ratlosen Gesichtern vor den Fakten, die sich in den süddeutschen Fluten vor ihnen dahin wälzen. Zum Thema Fakten: In den vergangenen Wochen konnte der aufmerksame Nachrichtenleser Ähnliches in der ganzen Welt beobachten: Von Brasilien über Dubai, von Kenia bis Afghanistan gab es Überflutungen mit teilweise Hunderten von Toten. Gleichzeitig wüten in Kalifornien wieder die Waldbrände und in Neu Delhi kämpfen die Bewohner bei mehr als 50 Grad Celsius ums Überleben.
Wem diese Fakten nicht repräsentativ genug sind, der kann sich die Messdaten der NASA zum weltweiten Temperaturanstieg anschauen: Wir haben das 1,5 Grad Ziel, das wir im Abkommen von Paris im Jahr 2015 für das Ende des Jahrhunderts vereinbart hatten, bereits erreicht. Die Folgen beschreiben die Klimaforscher seit Jahrzehnten und können ein paar Zeilen weiter oben nachgelesen werden.
Und was machen unsere Politiker?
Entweder sie sind ratlos oder sie trauen sich nicht, ihren Wählern reinen Wein einzuschenken. Viele Wähler haben aber inzwischen verstanden, dass da etwas nicht mehr stimmt mit dem Klima und der Umwelt. Sie warten auf klare Ansagen der Politik.
Was sollte die Politik denn sagen?
Unsere Energieversorgung weltweit, in Europa wie in Deutschland basiert zu etwa 80 Prozent auf dem Verbrennen der fossilen Energieträger Öl, Erdgas und Kohle.
Wir sind es, die den Klimawandel verursachen!
Das sollte ganz klar und unmissverständlich so kommuniziert werden!
Und was tun wir jetzt?
Um diese gigantischen fossilen Energiemengen durch Wind- und Sonnenenergie zu ersetzen (siehe Grafik unten) wird es noch Jahrzehnte dauern – aber es ist machbar. Bis dahin können wir nur versuchen, jeden Tropfen Benzin, Diesel oder Kerosin nicht zu verbrennen, wenn es nicht unbedingt notwendig ist:
Weiter wie bisher ist keine Option!
Das sind die ganz einfachen Botschaften an eure Wähler, liebe Politiker.
… und mit dem Blick auf die Faktenlage, gilt auch für euch:
Weiter wie bisher ist keine Option!
Titelbild: Petra Boeger