Der Klima-Ablasshandel – ein Milliarden-Geschäft

Wer kennt das nicht: Ein paar Euro mehr und das Gewissen ist beruhigt.

So funktioniert heute der Klimaschutz, ob beim Flug ins Feriendomizil oder bei der online-Bestellung der Lieblings-Klamotten.

Mit dem Kauf von Klimazertifikaten kann man angeblich die selbst verursachten CO2-Emissionen durch das Pflanzen von Bäumen sehr bequem kompensieren. Das nutzen viele Firmen, doch kaum jemand bemüht sich zu verstehen, was da dahinter steckt.

Die  Süddeutsche berichtet aktuell, dass mehrere afrikanische Länder planen, riesige Gebiete für Jahrzehnte an eine arabische Firma zu verpachten. Die will dort CO₂-Emissionen senken und die Einsparungen an Industrieländer verkaufen. Dahinter steckt ein Milliarden-Geschäft, bei dem wenige sehr reich werden.

Viele Experten warnen vor diesem „Greenwashing“. Dazu gibt es eine sehr lesenswerte Analyse der Zeit mit dem Titel „Grün getarnt“. Die Journalisten hatten viele Projekt sehr aufwändig recherchiert und analysiert. Sie kamen zu dem Schluss: 94 Prozent der Zertifikate sind wertlos! Oder anders formuliert: Die CO2-Kompensation hat überhaupt nicht funktioniert – nur die CO2-Händler sind dabei reich geworden.

Also viel Geld für Nichts.

Noch eine kleine Rechnung für alle, die sich gerne mit der Natur befassen: Bis ein Baum gewachsen ist und anfängt so richtig CO2 aus der Atmosphäre zu holen, vergehen schnell 20 Jahre. Das heißt, das CO2, das wir heute mit unseren Fahrzeugen emittieren, wird erst ab dem Jahr 2043 wieder in nennenswerten Umfang als Biomasse gebunden. Aber bis dann wollten wir eigentlich schon klimaneutral sein. Und was ist, wenn der Baum in der Zwischenzeit einem Waldbrand oder Sturm zum Opfer fällt?

Fazit: Es wird höchste Zeit, dass ein neuer Martin Luther seine Thesen gegen den Klima-Ablasshandel an eine berühmte Tür nagelt.

 

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2 Kommentare zu „Der Klima-Ablasshandel – ein Milliarden-Geschäft“

  1. Pingback: Greenwashing durch unseriösen Zertifikatehandel – h2connect.eco

  2. Pingback: Ablasshandel bei der Emission von Klimagasen – h2connect.eco

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