400 Millionen Dollar schwer ist der Einfluss, den drei Groß-Aktionäre aus Norwegen, Dänemark und den Niederlanden gegenüber Toyota, dem japanischen Autohersteller, geltend machen wollen. Dessen Vorstand hofft nun, dass die restlichen Aktionäre gegen diese ungewohnte Resolution stimmen.
Worum geht es?
Dank des Prius Hybrid galt Toyota viele Jahre als unangefochtener Weltmarktführer bei umweltfreundlichen Autos. Dem kritischen Aktionärs-Trio mißfällt aber, dass man den Einstieg zu Batterie-Autos zu lange hinausgezögert hat: Es sorgt sich, dass Toyota „Gewinne aus dem EV-Verkauf verpasst, seine wertvolle Marke gefährdet und seinen globalen Rückstandsstatus festigt“ so der Sprecher aus den Niederlanden.
Toyotas Vorstandsvorsitzende Koji Sato beteuert gleichzeitig, noch in diesem Jahr einen fünffachen Anstieg reiner EVs zu erwarten – auch wenn sich dies im Grunde nur auf das bisher einzige reine Batterieauto von Toyota – den bZ4X – beziehen kann. Allerdings gehören mittlerweile noch zwei E-Fahrzeuge von Toyotas Nobelmarke „Lexus“ dazu.
Sato kontert aber auch mit dem Argument, dass es nach wie vor zu viele Hindernisse für die Masseneinführung elektrifizierter Fahrzeuge auf dem Markt gebe und die Versorgung mit sauberer Energie in zahlreichen Ländern noch unzureichend sei. Um die angestrebte CO2-Neutralität zu erreichen, vertraue er deshalb vor allem auf die bewährten Hybrid- und Brennstoffzellenfahrzeuge.
Nach der Jahreshauptversammlung im Juni wird sich also herausstellen, ob Toyota seinen bisherigen Kurs beibehalten wird – oder ob dann die von den drei Kritikern geforderte Änderung der Produktstrategie angegangen wird.
Fotos: Toyota und Lexus