20 Prozent Wasserstoff im Erdgasnetz

In einem Feldtest untersuchen aktuell  TÜV Rheinland, Rheinische Netzgesellschaft und GVG Rhein-Erfstadt die Beimischung von Wasserstoff in das regionale Erdgasnetz, wie das PV-Magazin berichtet.

Seit Oktober 2022 werden 100 Haushalte mit Erdgas versorgt, dem 20 Prozent Wasserstoff beigemischt sind. Zuvor wurde die Menge an beigemischten Wasserstoff von 10 Prozent auf 15 Prozent und dann auf 20 Prozent erhöht.

Ergebnis: Bei Anlagen, Geräten und im Netz kam es zu keinen Störungen.

Der Test mit einer detaillierten Überwachung der Endgeräte entlang der neun Kilometer langen Leitung soll bis Dezember fortgeführt werden. Der TÜV Rheinland plant auch weitere Feldtests mit einer Beimischung von bis zu 30% Wasserstoff.

Handelt es sich um grünen Wasserstoff, der beispielsweise aus überschüssigem Windstrom erzeugt wurde, dann hat das eine schnelle und direkte Reduktion der CO2-Emissionen bei der Wärmeversorgung in Gebäuden zur Folge. Ideal wäre es, wenn nicht nur Wärme vor Ort, sondern Strom und Wärme in einem BHKW (Blockheizkraftwerk) erzeugt wird. In der kalten Winterzeit mangelt es ja an beidem: Strom und Wärme.

Bei den aktuell so heftig diskutieren Wärmepumpen benötigt man viel Strom, für den vielfach das Stromnetz nicht ausgelegt ist. Dazu kommt, dass der Strom für die Wärmepumpen noch viele Jahre aus fossilen Kraftwerken erzeugt werden muss. Damit bleibt die Klimabilanz der Wärmepumpe noch lange sehr viel schlechter als uns das von vielen Seiten eingeredet wird.

Bildquelle: Viessmann – Gastherme H2 ready

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Für die Freunde von Grafiken und Zahlen noch ein kleiner Zuschlag:

Die Grafik  (energycharts.de) zeigt den Stromverbrauch im letzen Dezember und die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Die Differenz wurde durch Kohle- und Erdgaskraftwerke mit einer CO2-Bilanz von etwa 850 Gram CO2 pro Kilowattstunde Strom erzeugt. Wird die Wärmepumpe mit diesem Strom betrieben, dann liegt deren CO2-Bilanz im Bereich von 300 bis 400 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Wärme. Eine Gastherme, ebenfalls mit Erdgas betrieben, hat einen CO2-Bilanz von etwa 200 Gramm CO2 pro Kilowattstunde Wärme. Laut der Statistik des Deutschen Wetterdienstes scheint in den Monaten November bis Januar die Sonen an etwa 140 Stunden – oder etwa zu 5% der Zeit.

Für Leser mit Freude am Rechnen: wollten wir den heute in der ersten drei Dezemberwochen benötigten Strom über Batterien speichern, was würden das kosten? Ich freue mich auf Rückmeldungen!

 

 

 

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