Noch im vorletzten Newsletter haben wir auf den Mißbrauch von CO2-Zertifikaten hingewiesen und Parallelen zum einstigen Ablaßhandel gezogen. Entsprechend freuen wir uns über die Botschaft, dass das EU-Parlament künftig Unternehmen untersagen will, ihre Produkte als „klimaneutral“ zu bezeichnen, wenn dies mit dem Kauf von CO2-Zertifikatenn begründet wird.
Vorsicht also beispielsweise beim Kauf eines vermeintlich „klimaneutralen“ Autos – damit verhindert niemand die Abholzung des Regenwalds! Erfreulicherweise haben seit einiger Zeit bereits mehrere Firmen darauf verzichtet, an diesem fragwürdigen System teilzunehmen.
Wenn also demnächst der EU-Ministerrat dem Vorschlag zum Verbot dieser irreführenden Werbung zustimmt, dann ist auch Deutschland dran, ihm Gesetzeskraft zu verleihen. Dass dies dann nochmals zwei Jahre dauern darf, wird von manchem Profiteur der bisherigen laschen Regelung hoffentlich nicht als Einladung verstanden.
Die EU jedenfalls hat ihre längst überfällige Entscheidung getroffen. Bleibt zu hoffen, dass in Deutschland die Zeit genutzt wird, um aufzuklären und schon jetzt die Bürgerinnen und Bürger dafür zu sensiblisieren, wieviel Mißbrauch mit dem Begriff „klimaneutral“ getrieben wird.
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