Gerne möchte auch ich zur Energiewende beitragen. Aber was ich heute mache, das trägt doch nur zu 2 Prozent zum CO2 Ausstoß meiner Nachbarschaft bei. Da hilft es doch gar nichts, wenn ich auf einmal anfange, meine Gewohnheiten zu ändern, um meinen CO2-Anteil zu reduzieren… Die anderen tun doch auch nichts… Warum soll ausgerechnet ich als Erster damit beginnen?
Meine Behörde hat doch gar keinen so großen Einfluß darauf, etwas zu verändern. Und ganz Deutschland trägt doch ohnehin nur 2 Prozent zum globalen CO2 Ausstoß bei.
Warten wir doch einfach mal ab, was wirklich passiert…
Das im Ahrtal war ja nur eine Verkettung unglücklicher Umstände… Die Brände am Mittelmeer haben die dort ja selber gelegt, um noch mehr Ferienhäuser bauen zu können… Und die paar Leute in Polynesien können ja auf eine Insel mit einem hohen Berg ziehen, wenn ihre Dörfer für immer überschwemmt sind…
Also, ich alleine kann dagegen nichts tun. Die Regierung wird mir dann schon helfen, bevor es auch bei uns schlimmer wird…
Bis dahin baue ich mir einfach eine schöne Klimaanlage ein, damit mir nicht mehr zu warm wird. Mehr Geld habe ich leider nicht, um auch noch mein ganzes Haus energetisch umzubauen… dann mache ich im Juli und August lieber Urlaub in den Bergen, wenn es draußen so heiss wird.
Klar, ich verstehe gut, was Du da sagst. Warum solltest gerade Du etwas machen?
Nun fragen wir einfach mal einen Grundschüler: Was müssen denn 50 Leute tun, von denen jeder nur zu 2 Prozent beitragen kann, um zusammen zu 100 Prozent erfolgreich zu sein?
Der kleine Achtjährige antwortet ohne länger nachdenken zu müssen: Sofort anfangen und mitmachen, damit auch ich eine Chance habe zu überleben…
Titelbild: Ross Stone on unsplash