Sven Jösting (Hamburg) gehört zu den bekannten Wasserstoff-Experten in Deutschland. Obwohl es das Thema schon längst gibt, sieht er jetzt den „Beginn eines Megatrends“, weil endlich auch die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Ihm ist klar, dass die Herstellung des Wasserstoffs letztlich über grünen Strom erfolgen muss, der bei der Elektrolyse benötigt wird. Da dieser in Deutschland nicht in ausreichender Menge produziert werden kann – z.B. mit Sonne, Wind oder Wasser -, befürwortet auch er den Einkauf von grünem Wasserstoff aus dem europäischen Ausland und anderen Regionen. Der Transport könnte durch die Einspeisung in das riesige, bereits vorhandene Gaspipeline-Netz erfolgen, wofür nur wenige Anpassungen erforderlich wären. Allein in Deutschland beträgt die Länge dieser Pipelines mehr als 500 000 Kilometer. Nicht zuletzt diese Maßnahmen könnten den Kilopreis von grünem Wasserstoff entscheidend senken und damit ein wichtiges Hemmnis aus dem Weg räumen, das insbesondere für den LKW- und Busbereich entscheidend ist.
Jösting freut ist über den Druck, der jetzt über den Klimapakt der EU kommt. Gleichzeitig kritisiert er manche Entscheidung des BMU, das statt voraussichtlich Hunderttausende Jobs zu ermöglichen manche fragwürdige Entscheidungen trifft:
„Altmaier offeriert Tesla-Boss Elon Musk wohl drei Milliarden Euro Zuschüsse für eine Batterieproduktion hier in Deutschland, zwei Milliarden kommen womöglich von der EU. Es wäre sinnvoller, das in die Elektrolyse- und Brennstoffzellenforschung und H2-Infrastruktur zu stecken…Aber durch den Druck unter anderem aus China wird sich das ändern“
hier das komplette Interview mit Sven Jösting:
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Für alle, die sich professionell mit Transport und Speicherung von Wasserstoff auseinandersetzen wollen oder müssen, hat Hydrogen Europe ein hilfreiches Factsheet zusammen gestellt.
Foto: Hydrogen Europe
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