Österreichs Post stockt seine E-Flotte auf – mit 700 Lieferwagen aus China

„Kommt man in ein fremdes Land, fragt man nach seinen Sitten.“

Längst ist der Ratschlag dieses bekannten Sprichworts aus dem „Reich der Mitte“ einer viel ertragreicheren Frage gewichen: Was könnt Ihr von uns brauchen? Wollt ihr unser günstiges Angebot annehmen? Könnt ihr wirklich so lange warten, bis das irgendwann auch bei Euch lieferbar ist?

Vermutlich war es eine Mischung aus allem, wenn sich jetzt die Österreichische Post entschlossen hat, ihren bereits gut ausgestatteten Bestand aus elektrisch angetriebenen Fahrzeugen um weitere 700 E-Lieferwagen zu erweitern – und zwar solchen aus China. Da die Fahrzeuge offenbar auch kurzfristig lieferbar sind, dürfte Österreich seinem Ziel, die gesamte Zustellflotte bis 2030 auf E-Betrieb umzustellen, einen großen Schritt näher gekommen sein. In Innsbruck wird man übrigens schon Ende des Jahres soweit sein, und auch Wien wird seine Post bis 2025 emissionsfrei zustellen.

Lieferant des Großauftrags aus dem Nachbarland ist das junge chinesische Unternehmen Maxus. Kein Wunder, wenn sich Andreas Kostelecky, Managing Director von Maxus Motors Austria, entsprechend äußert:

„Wir freuen uns, die Österreichische Post mit unseren Elektrotransportern des Typs eDeliver3 und eDeliver9 zu beliefern. Darüber hinaus sind wir natürlich unendlich stolz, dass wir als so junge Marke am österreichischen Markt diesen Deal mit einem der größten österreichischen Unternehmen abschließen konnten“.

Die bisherigen Importe aus China – etwa Kleider, Handys oder Medikamente – scheinen sich also immer stärker auch auf Industriegüter wie PKW, Busse und Nutzfahrzeuge auszuweiten.

Was das wohl für den Industriestandort Deutschland bedeutet?

Ein weiteres  Beispiel ist die Firma BYD, das für „Build Your Dreams“ steht. BYD begann 1995 mit 20 Mitarbeitern Lithium-Ionen-Batterien für Handys zu produzieren. 2003 stieg die Firma in die Produktion von Automobilen ein und erwirtschaftet heute mit 220.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 55 Milliarden Euro.  Im Gegensatz zu den europäischen Konzernen entwickelt und produziert BYD die strategisch wichtigen Batterien für die Fahrzeuge im eigenen Haus. Heute stehen die Fahrzeuge von BYD in den Autohäusern direkt neben den Fahrzeugen von Mercedes!

Bild: Uta Weik

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