Ostermontag vor einem Jahr – was haben wir dazu gelernt?

Was war damals passiert?

An diesem Feiertag war der Stromverbrauch sehr gering , so wie das immer an Sonn- und Feiertagen und besonders in der Ferienzeit der Fall ist. Gleichzeitig schien viel Sonne und das über einem großen Teil Europas. Auch wehte der Wind an den Küsten. Die Folge: In Deutschland produzierten wir 20 Gigawatt zu viel an Strom (siehe Grafik aus Energy-Charts unten, großer roter Kreis). Das sind 40 Prozent mehr als wir brauchten. Der Strom wurde in Folge in die Nachbarländer exportiert, auch nach Tschechien. Dort gibt es aber auch viel Sonnenstrom und die Netzbetreiber waren gezwungen, den guten grünen Strom einfach abzuschalten. Bemerkenswert in der Pressemitteilung:

Experten warnten, dass solche Situationen in Zukunft viel häufiger auftreten könnten, da das Land nach der Entscheidung, seine Abhängigkeit von russischen Importen fossiler Brennstoffe zu verringern, derzeit einen Solarboom erlebt…..
Die Tschechische Republik ist nicht bereit für den Boom der erneuerbaren Energien, weil es an Speicherkapazitäten mangelt

„Das Gleiche gilt auch für Deutschland“, so unsere Feststellung vor einem Jahr.

Was ist seitdem passiert? 

Viele Politiker und Interessensverbände debattieren – wie in der Woche vom Ostermontag vor einem Jahr – weiterhin und intensiv über Atomkraftwerke. Die letzten Deutschen AKWs wurden am Samstag den 15.4.23  abgeschaltet (siehe Grafik, kleiner roter Kreis). Die fehlenden vier Gigawatt (siehe Grafik) spielen bis heute keine Rolle bei der Stromversorgung Deutschlands. Was aber fehlt sind temporär bis zu 50 Gigawatt an Strom, vor allem in der Nacht und an nebeligen Wintertagen.  Dafür hilft kein Atomkraftwerk, das ja möglichst konstant betrieben werden sollte.

Aufgrund der hohen Strompreise, ausgelöst durch die extreme Abhängigkeit von Russischem Erdgas, ist ein riesiger Boom bei der Photovoltaik entstanden. 14 Gigawatt an installierter Leistung kamen im letzten Jahr hinzu. Auch alle Nachbarländer investieren kräftig in Sonnenstrom. Die Konsequenz: an Tagen wie dem Ostermontag 2023 wird zunehmend mehr Sonnenstrom abgeschaltet werden müssen, weil niemand den Strom braucht – da hilft auch der extrem teurer Ausbau des Stromnetzes nicht weiter – alle Nachbarländer haben gleichzeitig zu viel Sonnenstrom.

Das Problem, das offenbar vielen nicht bewußt ist: Der abgeregelte Strom muss bezahlt werden und treibt damit die Strompreise in die Höhe. Die Folgen sind der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und massive soziale Verwerfungen.

Was wir brauchen, ist ein sehr schneller Ausbau an Speichern, ob Batterien oder Wasserstoff!

Handeln statt Reden! 

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