Am Biertisch wird derzeit heftig gestritten, welche Antriebe man kaufen sollte. Jeder weiß etwas, alle haben etwas gehört, Gesprächsfetzen dringen durch das Palaver nach draußen… Die Presse wird zitiert, die wiederum verkürzte Aussagen von prominenten Lobbyisten wiedergekäut hat… Es herrscht grosse Aufregung, dabei geschieht in Wirklichkeit doch noch gar nichts. Erst 1,5 Prozent der Autos weltweit fahren elektrisch. Und die unvermeidlichen Populisten versuchen zusätzlich die Stimmung weiter aufzuheizen und zu polarisieren, nur um noch mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen.
Leute, bitte hört auf, Euch zu streiten und zu beschimpfen. Der Weg in die neue Welt der klimaneutralen Mobilität ist eingeschlagen, steht aber noch ganz am Anfang. Fleißige Wissenschaftler und Forscher haben mehrere Wege aufgezeigt, wie die technologieoffene Klimawende umgesetzt werden kann.
Viele Leute stecken aber noch in der Vergangenheit fest und orientieren sich an ihrem individuellen, aber natürlich sehr eingeschränkten Erfahrungsschatz. Die Technik hat sich jedoch in den vergangenen Jahren stark verändert und verbessert.
Als ich bei einem Schulausflug Ende der 70er Jahre die Forscher von Siemens in Neuperlach besuchen konnte, hatte eine Solarzelle noch einen Wirkungsgrad von 8 Prozent. Die Forscher hatten sich 12 Prozent zum Ziel gesetzt. Heute, vierzig Jahre später, bringen es serienmäßige PV Module schon auf weit mehr als 20 Prozent. Damals unvorstellbar! Der Preis für die Photovoltaik Module hat sich um den Faktor 100, von 30€ pro Watt auf 0,3 € Watt reduziert.
Ähnlich schreitet die Entwicklung auch bei Windturbinen, Brennstoffzellen und Batterien voran. Dies ergibt viele neue Möglichkeiten für klimaneutrale Mobilität.
Es wird viele unterschiedliche Ausprägungen von Elektromobilität geben, je nach Anforderung und Einsatzprofil. Natürlich versuchen die Strategen der Autohersteller den Gewinn zu maximieren, indem sie Millionen von irrwitzig riesigen Batteriepaketen in PKWs durchdrücken wollen und zu verkaufen. Warum aber soll man denn auf einmal bei jeder Fahrt eine ganze Tonne mehr Gewicht mitnehmen, wenn das auch wesentlich leichter geht?
Die Frage ist heute nicht mehr Entweder/Oder, sondern: Welches ist die beste Kombination, um den Zweck der Mobilität zu erfüllen. Viel spricht für Antriebe mit Elektromotoren und leistungsfähigen kleinen Batterien. Wenn eine höhere Reichweite gefordert wird, werden in Zukunft klimaneutrale Stromerzeuger in Serie geschaltet, die entweder mit Wasserstoffgas oder e-Methanol betrieben werden. Dies kann sehr effizient mit Brennstoffzellen oder bei kleineren Autos oder Sportbooten mit klimaneutralen Verbrennergeneratoren erfolgen.
Für Kurzstreckenautos genügt natürlich eine kleine Batterie, die am besten zuhause kostenlos am eigenen Solardach aufgeladen wird.
Also, Leute, spart Eure Kraft, um lieber über Euer weiteres Konsumverhalten nachzudenken, was der Umwelt sonst noch gut tun könnte, damit nicht bald alles um uns herum kaputt geht…
Liebe Leser, bitte teilt diesen Artikel mit möglichst vielen Eurer Bekannten, die sich noch unsicher sind, wohin die Reise geht!
Dankeschön!
Titelbild: Max Kratzer on unsplash