Vorhersagen sind schwierig …

… vor allem, wenn es um die Zukunft geht!

Diesen beliebten Spruch zu hinterfragen, könnte aus den aktuell sehr vielen, heftigen Diskussionen zur Antriebstechnologie der Zukunft zu einem gemeinsamen Nachdenken führen.

Versuchen wir uns einmal in die Zeit der vorletzten Jahrhundertwende zu versetzen. Um größere Entfernungen zurückzulegen, bediente man sich damals der Pferdekutsche oder des Dampfrosses, wie die mit Wasserdampf, der durch Verbrennen von Kohle erzeugt wird, angetriebenen Eisenbahnen genannt wurden. Der erste Motorenwagen wurde zwar 1888 von Carl Benz erfunden und kurz darauf von seiner Ehefrau für den ersten Ausflug von Mannheim nach Pforzheim entführt. Im Alltag waren diese Benzinkutschen jedoch noch zwei Jahrzehnte lang eine Rarität, wie das  eindrucksvolle Werbevideo von Mercedes Benz sehr schön vermittelt. Die Menschen hatten mächtig Angst vor den donnernden und stinkenden Ungeheuern, und die Experten analysierten, dass es höchstens 500.000 Motorfahrzeuge geben werde. Die Begründung: Es gibt nicht mehr Ingenieure, die solch komplizierte Fahrzeuge bedienen können.

Erst als Henry Ford 1908 mit der Serienfertigung des Model T begann, änderte sich die Welt – rasend schnell und ganz anders als es die Experten vorhergesagt hatten. Gleichzeitig sorgten John D. Rockefeller und andere Ölproduzenten für das notwendige, energiereiche Lebenselixier der Verbrennungsmotoren.

Heute kann jeder Ungelernte mit mehr als 200 Kilometer pro Stunde durch die Lande rasen, und für die weltweit 1,3 Milliarden Autos – Tendenz weiter steigend – gibt es mehr als genügend Fahrer. Vor mehr als einhundert Jahren konnte sich das niemand, auch nicht in den kühnsten Träumen, vorstellen.

Ein anderes Beispiel, das die Älteren unter uns hautnah miterlebten: Vor vierzig Jahren darüber zu philosophieren, dass man mit einem kleinen, schnurlosen Telefon, das man in einer Hand halten kann, stundenlange  Videokonferenzen mit Teilnehmern aus der ganzen Welt und mit gestochen scharfen Bildern abhalten kann, war unvorstellbar. Heute gibt es fast vier Milliarden solcher Telefone, und jedes Jahr werden mehr als 1,3 Milliarden neue produziert. Niemand hätte das vor wenigen Jahrzehnten vorhersagen können?

Und wie sieht die Welt der Fahrzeuge in vierzig Jahren aus?

Ganz viele Gelehrte und Ungelehrte wissen beispielsweise ganz genau, dass es dann nur noch batterie-elektrische Fahrzeuge geben wird. Sie können das ganz exakt begründen und sind auch nicht bereit, nur einen Millimeter von ihrer Meinung abzuweichen.

Die Geschichte wiederholt sich!

Übrigens: um die vorletzte Jahrhundertwende teilten sich die drei konkurrierenden Technologien, der Batterie-Elektro-Antrieb, die Dampfmaschine und der Verbrennungsmotor zu etwa gleichen Teilen den noch jungen Markt.  Batterie-Elektroantriebe haben heute einen Marktanteil von etwa 1 Prozent. Die Zahl der jährlich produzierten Verbrenner ist immer noch etwa fünfmal so hoch wie die der E-Antriebe.

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