Ladestationen an Autobahn-Parkplätzen

Etwa 13.000 Kilometer umfasst das deutsche Autobahnnetz. Die durchschnittlich je 10 Tanksäulen der 360 Tankstellen sorgen entlang dieser Strecke dafür, dass die mehr als 60 Millionen Verbrenner-Fahrzeuge, die derzeit in Deutschland  unterwegs sind, jederzeit Benzin oder Diesel nachfüllen können. Rein rechnerisch bedeutet dies, dass bisher eine Autobahn-Tankstelle genügte, um den Fahrern von etwa 8.300 Kfz (Benzin oder Diesel) die Sicherheit zu geben, dass ihnen der Sprit nicht ausgeht.

Dieses Sicherheitsbedürfnis ist bei der zunehmenden Zahl der Elektro-Fahrer immer noch deutlich höher, obwohl der Hauptgrund dafür – nämlich die meist geringere Reichweite – nicht mehr bei allen im Vordergrund steht. Dies auch deswegen, weil hier offenbar ständig Verbesserungen stattfinden und auch recht vernehmbar verkündet werden. Trotzdem bleibt das Ziel bestehen, auf das sich Politik und Autoindustrie vorerst geeinigt haben: 1 Ladesäule für 15 E-Autos. Dem gegenüber steht immer noch die „alte“ Regel: 1 Benzin/Diesel-Zapfsäule für 8.300 Kfz. 

Noch hakt es aber etwas beim Erreichen der 1:15 Vorgabe, die spätestens im Jahr 2030 mit dann über 1 Million Ladesäulen und den angekündigten 15 Millionen E-Fahrzeugen erreicht werden soll.

Doch jetzt gibt es eine neue Nachricht aus Berlin. Dazu muss man wissen, dass es entlang der deutschen Autobahnen neben den etwa 360 Raststätten mit Bewirtung und Tankmöglichkeit noch 1.500 sogenannte „unbewirtschaftete Rastanlagen“ gibt.

Auf 200 dieser etwas abseits stehenden Parkplätzen sollen jetzt rund 1.000 Schnell-Ladepunkte errichtet werden, die helfen sollen, den besorgten Fahrerinnen und Fahrern die bekannte „Reichweitenangst“ zu nehmen. Denn die Autobahn AG des Bundes hat an 4 Bewerber die Zuschläge erteilt, welche diese Ladepunkte für Elektroautos bis 2026 errichten müssen.

Leider wurden bei der Ausschreibung einige fundamentale Aspekte übersehen:

  • Diese unbewirtschafteten Rastanlagen liegen meist weit weg von jeder Stadt und das Verlegen einer Mittelspannungsleitung über viele Kilometer, um diese Schnellladestationen mit Strom zu versorgen, wird extrem teuer werden. Wer bezahlt denn diesen Stromanschluss? Mit großer Sicherheit wir, also wieder alle Stromkunden.
  • Warum werden keine Puffer-Batterien mit den Ladesäulen installiert? Damit könnten die Kosten für den Stromanschluss deutlich reduziert werden! Für die Energieversorger ist das völlig unattraktiv. Die verdienen lieber mit dem sehr teuren Stromanschluss viel Geld.
  • Nachdem Schnellladen immer noch eine halbe, vielleicht auch eine Stunde dauert, wäre auch ein Minimum an Komfort angebracht. Mit Kaffeemaschine, Bistro und komfortablem Toiletten liese sich das Warten angenehmer und die E-Mobilität attraktiver gestalten.
    Tesla hat das schon verstanden, unser Verkehrsminister noch nicht?

Bild: Uta Weik

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