Damit meinen wir natürlich nicht in erster Linie uns bzw. andere Betreiber von Netzwerken, sondern vor allem die Fahrzeughersteller und -nutzer in Deutschland. Denn nach den offenbar koordinierten Anstrengungen, den Wasserstoff in PKWs quasi als „No Go-Idee“ auf Abstand zu halten, gibt es zwischenzeitlich auch im LKW- und Busbereich immer häufiger Nachrichten, die besagen, dass man die Umstellung vom Verbrenner zu emissionsfreien Antrieben vielleicht doch nur allein mit Batterien hinbekommen könnte. Dem Hinweis auf das überdimensionierte Gewicht von entsprechenden Batterien nährt man sich mit der Hoffnung, dass es bestimmt bald leichtere Batterien gibt, die locker 500 Kilometer und mehr schaffen werden. Woher der grüne Strom zum Laden kommen soll – vor allem nachts – hinterfragt niemand.
Begibt sich Deutschland wieder einmal auf einen Sonderweg, jetzt, wo auch das PKW- und E-Motor-Geschäft deutscher Autos in China einbricht?
Wie man hört, wurden in China bereits im ersten halben Jahr 2023 fast 2.300 wasserstoffbetriebene schwere LKW und Logistikfahrzeuge zugelassen.

Die drei großen Hersteller von Elektrolyse-Anlagen bauen ihre Produktionskapazitäten in einem Wettlauf auf, um die kommende Nachfrage zu decken – mit Herstellungskosten, die fast 75 Prozent unter denen der westlichen Konkurrenz liegen. Interessant auch: Das Chinesische Traditionsunternehmen Changan geht jetzt mit dem „Deep Blue“ auf den Markt: Er gehört dann weltweit zur größten Massenproduktion von Autos mit Wasserstoff-Antrieb.
Weltweit sind heute mehr als 50.000 Wasserstoff/Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs – eine noch bescheidene Anzahl, die aber die Reife der Technologie untermauert.
Aufhorchen lässt ein aktueller Bericht aus Shanghai: In der chinesischen Metropole wird sich die Zahl der Wasserstoff-Tankstellen in den nächsten zwei Jahren von heute 14 auf 70 und die Zahl der Wasserstoff-Fahrzeuge von heute 2.500 auf dann 10.000 erhöhen. Da wird wohl die nächste Innovationswelle wieder aus China heraus die Welt erobern.
Zum Glück haben wir in Deutschland die Firma Bosch, die aktuell mit Investitionen in Milliardenhöhe die Serienproduktion von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren vorantreibt – sowohl für Fahrzeuge als auch für die dezentrale Versorgung von Gebäuden mit Strom und Wärme und mit Wasserstoff als Energieträger.
Foto: China Hydrogen Bulletin