Traditionell bietet der Rennsport eine sehr gute und kurzweilige Möglichkeit, die Konzepte von Autos im Wettbewerb zu vergleichen und konsequent weiterzuentwickeln. Früher sammelte man solche Erkenntnisse in verwegenen Bergrennen oder auf abenteuerlichen Strassen-Parcours, heute weltweit auf vorwiegend professionellen Rennstrecken. Die Königsklasse bildet die Formel 1 mit ihren international gefeierten Benzin-Jockeys.
Mit der Weiterentwicklung der Technik sind ständig Neuerungen in die Reglements eingeflossen. In der Formel 1 fährt man heute mit Benzinmotoren, unterstützt von Elektromotoren mit Energiespeichern, um die Bremsenergie wieder zum Beschleunigen zu nutzen. Also einer Technologie, die den bisher staatlich geförderten Hybridautos, die heute noch einen hohen Marktanteil haben, sehr ähnlich sind. Zufall? Nein, das ist das gewollte Marketing der Autobauer.
Nun sollten auch Elektrobatteriefahrzeuge beworben und ihre technische Rafinesse im Wettbewerb geschärft werden. Also wurde die Formel E ins Leben gerufen.
Es gab nur leider ein Problem! Die Reichweite eines Formel 1 Renners erreichen die Elektroflitzer leider nicht. Eine Batterie mit der dafür notwendigen Kapazität wäre viel zu schwer. Und ein Boxenstopp zum Aufladen von über zwei Stunden würde den Rennverlauf „ad absurdum“ führen, weil die Wagen dann nur noch herumstehen. Also hat man notgedrungen die Renndistanz halbiert. So weit, so gut. Das ist einfach der Physik von Kraftfahrzeugen geschuldet.
Man sieht gerade im Rennsport ganz genau, wo die technischen Grenzen eines Antriebskonzepts liegen, weil man mit allen erdenklichen Tricks und einer Menge Geld alles aus den Fahrzeugen herauskitzelt, was technisch möglich ist. Im Umkehrschluss kann man sehr gut erkennen, wo die Vorzüge der unterschiedlichen Antriebssysteme im Alltag liegen.
Elektrobatterie-Fahrzeuge sind lokal emissionsfrei, leise und beschleunigen prima, da der Elektromotor schon im ersten Moment beim Anfahren sein höchstes Drehmoment liefert. Aber Langstrecken nur mit Batterien sind nicht ihr Ding.
Ein Urgestein des Rennsports, Gründer der Firma AMG, der DTM Rennserie und der HWA AG, Hans Werner Aufrecht, hat jetzt eine neue Rennserie ins Leben gerufen, welche die Elektromobilität auf der Rennstrecke in eine völlig neue Ära katapultieren wird. So kann der Rennsport auch in Zukunft noch Spass machen.
Es ist keine Überraschung. Diese neue Rennserie namens HYRAZE LEAGUE wird ausgeschrieben für Wasserstoff-Brennstoffzellen-Rennwagen mit einer Spitzenleistung von 800 PS. Diese Rennwagen können nun auch vollelektrisch spannende Kurz- und Langstreckenrennen fahren.
In naher Zukunft soll die Rennserie beginnen. Schauen wir mal, was daraus entstehen wird und wie die Fahrzeuge danach weiterentwickelt werden.
Analog zu unseren Strassenfahrzeugen sehen wir hiermit ganz deutlich, dass Wasserstoff-Brennstoffzellen-Fahrzeuge besonders gut für längere Fahrten geeignet sind.
Jetzt kann man sich natürlich fragen, warum fährt man heutzutage überhaupt noch Autorennen? Genau deswegen!
Titelbild: hyraze-league.com